Wie Breit Ist Ein Rollstuhl
Geometrie
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Ein barrierefreier Türdurchgang soll eine lichte Breite von mindestens 90 cm und eine lichte Höhe von mindestens 205 cm haben. DieGriffhöhen sollen bei 85 cm ( bis maximal 105 cm) liegen.
Die Breite eines Rollstuhls oder eines Rollators beträgt selten mehr als 70 cm. Zu beachten ist jedoch, dass der Rollstuhlfahrer in einem manuell betätigten Rollstuhl noch zusätzlich Raum für die Hände braucht. Diexc cm wurden in Frg als sinnvolles Maß bestätigt. Bei geringeren Türbreiten im Altbau kann in Betracht gezogen werden, dass für einen Großteil (Perzentil von über 95 (Loeschcke, 2009)) der Nutzer 80 cm ausreichend sind und in internationalem Vergleich geringere Türbreiten als ausreichend gelten.
BeiSchiebetüren ist darauf zu achten, dass hier nicht das Rohbaumaß, sondern dice lichte Durchgangsbreite bei geöffneter Tür maßgeblich ist – da durch den vorstehenden Griff eine vollständige Öffnung nicht möglich ist.
In barrierefreien Wohnungen, dicenicht uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar sind, reicht eine Türbreite von 80 cm.
Beibesonderen Nutzungen, beispielsweise in Sportstätten, in denen Sportrollstühle benutzt werden, ist eine lichte Türbreite von ca. 125 cm zu empfehlen (Schmieg et al., 2010).
- Planungskriterium: "Griffe, Bedienungselemente"
- DIN 18040-i
- DIN 18040-ii
- Loeschcke, G. (2009)
- Schmieg, P., Voriskova, S., Marquardt, One thousand., Glasow, Northward. (2010)
Leibungstiefen
![Leibungstiefen](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/leibungstiefen.png)
Rollstuhl- sowie Rollatornutzer müssen in der Lage sein, auch bei tieferen Leibungen die Türdrücker erreichen zu können. Die Norm legt die maximale Leibungstiefe auf 26 cm fest, jedoch ohne weitere Aussagen zur Ausbildung der Zarge.
Diese Begrenzung ist beim Altbau, wie bei einigen Neubauwänden nicht erreichbar. Die Nutzbarkeit der Tür muss auf andere Weise erreicht und nachgewiesen werden.
- Ausführungsvariante: "Kompensation größerer Leibungstiefen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
Türspion
![Türspion](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/tuerspion.png)
Ein Türspion in einer Wohnungseingangstür soll auch fürsitzende Personen benutzbar sein und ist daher in einer Höhe von 120 cm anzubringen. Denkbar sind auch zwei Türspione in unterschiedlichen Höhen.
Komfortabel ist die technischen Kompensation durch den Einbau eines digitalen oder elektronischen Türspion mit der Übertragung auf einen Monitor.
- DIN 18040-ii
Bewegungsflächen bei manuell betätigten Türen
![Bewegungsflächen bei manuell betätigten Türen](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/bewegen.png)
Vor Türen sind aus den ergonomischen Grundlagen und Bewegungsabläufen der Rollstuhl- und Rollatornutzer beim Öffnen und Schließen einer Tür abzuleiten. Grundsätzlich golden die Fläche von 150 x 150 cm bei Rangiervorgängen sowie beim Richtungswechsel eines Rollstuhlfahrers als ausreichend.
Auf der Seite der Tür, an der kein Anschlag ist, ist eine Begrenzung der Tiefe, wenn keine Begrenzung der Fläche durch Wand oder Möbel existiert, auf 120 cm möglich. Wenn die Bewegungsfläche durch eine Wand oder Möbel begrenzt ist, soll ausreichend Raum zum Drehen vorgehalten werden (Tiefe 150 cm). Die Fläche zum Drehen muss jedoch nicht unbedingt direkt vor der Tür nachgewiesen werden. In öffentlichen Gebäuden können 120 cm breite Erschließungsflächen über eine Länge von 6 m, in Wohngebäuden sogar 15 k zwischen zwei Wendemöglichkeiten genügen.
SEITLICHE ANFAHRT Bei Rollstuhlfahrern ist eine wesentliche Voraussetzung für den Vorgang des Türöffnens eine seitliche Anfahrtsfläche von l cm (Abstand zwischen Mitte Türschloss und Ecke) zu ermöglichen.
Für Rollatornutzer sind in der Schweiz threescore cm als erforderlich ermittelt worden. (SIA 500, Loeschcke; Marx & Pourat, 2011)
Bei Drehtüren ist die seitliche Anfahrtsfläche an der Beschlagseite erforderlich.
Bei Schiebetüren wird diese Anfahrtsfläche beidseitig benötigt, um den Schließvorgang wie den Öffnungsvorgans einfach durchführen zu können.
- Ausführungsvariante: "senkrechte und waagerechte Bügel"
- Ausführungsvariante: "Kompensation größerer Leibungstiefen"
- DIN 18040-ane
- DIN 18040-two
- Loeschcke, Chiliad., Marx L., Pourat D. (2011)
- SIA 500
Bewegungsflächen bei automatisch betätigten Türen
![Bewegungsflächen bei automatisch betätigten Türen](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/automatik_erkennen.png)
Automatische Türsysteme stellen einerseits eineErleichterung und Qualität dar, können andererseits aber selbst zu einerGefahrenquelle werden. Ausreichende Sicherheitsabstände und Bewegungsflächen sind Voraussetzungen, diese Türen gefahrlos benutzen zu können.
In der Ausführung sollen alle Nutzergruppen berücksichtigt werden, da sich hier eine Vielzahl von verschiedenen Anforderungen vereinen muss.
Grundsätzlich ist hier zu prüfen, obAufmerksamkeitsfelder für blinde und sehbehinderte Menschen notwendig sind. Nach DIN 32984 ist bei automatisch öffnenden Schwingtüren im Abstand von 30 cm vor dem geöffneten Türflügel ein 60 cm tiefes Aufmerksamkeitsfeld in Türbreite anzuordnen.
Bei einer Drehtür
Anschlagseite einer Drehtür
Seitlicher Abstand
Bei einer Schiebetür
- Ausführungsvariante: " Bedienung automatischer Türensysteme"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-ii
- DIN 18650-ane
- DIN 18650-2
- DIN 32984
Kraftaufwendung bei manuell betätigten Türen
![Kraftaufwendung bei manuell betätigten Türen](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/kaft.png)
Damit das Öffnen und Schließen einer Tür mitgeringem Aufwand möglich ist, dürfen dieBedienkräfte undBedienmomente, dice in der DIN EN 12217:2004-05 (der Bezug richtet sich explizit auf diese DIN-Ausgabe, die evtl. späteren Änderungen der DIN EN 12217 sind nicht zu berücksichtigen) angegebenen Werte der Klasse 3 nicht übersteigen.
DieSchließkraft bzw.Kraft zur Einleitung einer Bewegung der Tür darf max. 25 N betragen. Bei handbetätigten Beschlägen darf die maximale Kraft den Türdrücker zu betätigen 25 N und das maximale Moment 2,v Nm, beim Entriegeln eines Schlosses nur half dozen N und 1,five Nm betragen.
Sind diese Anforderungen nicht realisierbar, müssen automatische Türsysteme oder unterstützende Türschließer verwendet werden.
- Ausführungsvariante: "Türgriffe, Ergonomie"
- DIN EN 12217
- DIN 18040-1
- DIN 18040-two
Kraftaufwendung bei Türen mit Türschließern
![Kraftaufwendung bei Türen mit Türschließern](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/tuerschliesser.png)
Wenn Türschließer erforderlich sind, darf dasÖffnungsmoment zwischen 0° und 60° nicht größer als die Größe 3 nach DIN EN 1154 sein: 47 Nm. ImBrandfall sind höhere Bedienkräfte vertretbar, durch den Einsatz von Türschließern mit hohem Wirkungsgrad jedoch nicht unbedingt notwendig.
Bei Brandschutztüren sindFeststellanlagen zu empfehlen. Dabei ist zu beachten, dass dice offen stehenden Türen keine Verletzungsgefahr darstellen und nicht die Rettungswegbreite einschränken.
Grundsätzlich sindTürschließer mit Gleitschiene zu bevorzugen.
Zu beachten ist, dass einTürschließer mit hohem Wirkungsgrad gegebenenfalls eine Automatisierung ersetzen kann.
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
- DIN EN 1154
Griffe, Bedienungselemente
![Griffe, Bedienungselemente](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/grigghoehe.png)
Dice DIN 18040-1 und -2 legen die Griffhöhe auf 85 cm mit möglichen Ausnahmen bis 105 cm fest. In derPraxis soll die Planung sorgfältig auf dieBedürfnisse aller Nutzer eingehen und in einemAbwägungsprozess die Griffhöhen entsprechend festlegen.
DieGriffhöhe von 105 cm ist für Nutzer mit eingeschränkter Kondition (Kraftaufwendung bei 105 cm Höhe einfacher), für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder mit einer Sehbehinderunggünstiger.
Bedienungselemente automatisch betätigter Türen sollten in einer Höhe (Tastermitte über OKFF) von 85 cm angebracht werden.
- Ausführungsvariante: "Türgriffe, Ergonomie"
- Ausführungsvariante: "Waagerechte und senkrechte Bügel"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
- Loeschcke, G., Marx L., Pourat D. (2011)
Automatische Türsysteme
![Automatische Türsysteme](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/taster.png)
DieBedienbarkeit automatischer Türsysteme ist gewährleistet, wenn die Bedienungselemente sich in 85 cm Höhe befinden. DieAuffindbarkeit der Bedienelemente wird durch eine kontrastreiche Gestaltung erleichtert.
Weitere Markierungen werden ggf. notwendig, wenn dice Bedienungselemente aufgrund der Dimension der Bewegungsflächen relativ weit entfernt angebracht sind und dadurch derBezug zur Tür nicht mehr unmittelbar verständlich ist.
- Ausführungsvariante: "Ausführungsvariante Kompensation größerer Leibungstiefen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
Pendeltüren
![Pendeltüren](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/pendel.png)
Pendeltüren werden als ungeeignet für das barrierefreie Bauen betrachtet, insbesondere als einziger Zugang sind sie zu vermeiden.
Pendeltüren können jedoch mit enstprechender Ausrüstung z. B. für Rollstuhlfahrer einfacher zu bedienen sein, da die Öffnungsrichtung gewählt werden kann. Dabei ist das Durchpendeln durch den Einsatz geeigneter Türschließer zu verhindern.
- DIN 18040-1
- DIN 18040-two
Auffinden und Erkennen
![Auffinden und Erkennen](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/erkennen.png)
Auffindbarkeit und Erkennbarkeit von Türen und deren Funktion müssen auch für blinde und sehbehinderte Nutzer immer gewährleistet werden. Deutlichvisuell und taktil (Brailleschrift und Pyramidenschrift) sowie durch einfache, eindeutige Piktogramme zu markieren sind beispielsweisegeschlechtsspezifische Anlagen wie Sanitärräume oder Umkleiden sowie Zimmernummern.
Die Markierungen der Türen sollen eindeutig sein. Die genauen Angaben zu Beschilderungen sind dem Entwurfsbereich Türen und Orientierung zu entnehmen.
- Ausführungsvariante: "Orientierungshilfen an Türen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-ii
- DIN 32975
Glastüren
![Glastüren](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/glastueren.png)
Glastüren und große Verglasungen, dice bis zum Fußboden reichen, stellen nicht nur für Personen mit eingeschränktem Sehvermögen eineGefahr dar und müssen daher then gestaltet werden, dass sie sicher erkennbar sind.
Baurechtlich ist der Fokus aufallgemein zugängliche Verkehrsflächen zu richten. Es sollten jedoch für alle Glastüren vergleichbare Maßnahmen geprüft werden.
- Ausführungsvariante: "Markierungen von Glasflächen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
Kontrastreiche Gestaltung
![Kontrastreiche Gestaltung](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/kontraste.png)
Eine visuell kontrastierende Gestaltung des Türrahmens, kontrastreiche Türgriffe und Türtaster müssen rechtzeitig in das Gestaltungskonzept integriert werden.Kontrastreich bedeutet einenLeuchtdichte-unterschied von mindestens 0,4 (K>0,4). Dabei ist nicht nur der gezielte Einsatz vonMaterial und Farbe, sondern auch Licht wichtig. Es können z. B. beleuchtete Türbedienungselemente oder sogar Türzargen ergänzend zum Einsatz kommen.
SolltenTürschwellen vorhanden sein, sind diese kontrastierend zu kennzeichnen.
- Ausführungsvariante: "Markierungen von Glasflächen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-2
- DIN 32975
Schwellenlose Übergänge
![Schwellenlose Übergänge](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/schwellen.png)
Türschwellen sind im Innenbereich und an den Übergängen in den Außenbereich grundsätzlichzu vermeiden. Für Rollstuhlfahrer gelten bis zu 2 cm hohe Schwellen als überwindbar, für andere Personen wie Rollatornutzer bedeuten schon kleine Differenzen eineGefahrenquelle. Arbeitsschutz und Unfallschutz definieren Höhenunterschiede im Fußboden abfour mm als empirisch belegte Stolpergefahr.
Die Bauteilanschlüsse müssen sorgfältig geplant werden, um in diesen sensiblen Bereichen diceFeuchtigkeitsschäden durch Witterungseinflüsse wie Schlagregen oder Schneesackbildung zu vermeiden.
Es ist von besonderer Bedeutung die Überlegungen in den frühen Planungsprozess einzubeziehen, da viele Detaillösungenrohbaurelevant sind.
- Ausführungsvariante: "Türschwellen"
- DIN 18040-1
- DIN 18040-ii
- DIN 18195-1
- BG-Regel 181
- Flachdach-Richtlinie ZVDH (Hg.) (2011)
Akustik
![Akustik](https://eph-barrierefreiheit.de/wp-content/uploads/sites/3/2019/11/akustik.png)
Türen zwischen bestimmten Räumen oder Funktionsbereichen müssen mindestensSchalldämmmaße nach DIN 4109 besitzen. Im Allgemeinen wird in drei Schalldämmklassen unterteilt und es werden darüber hinaus gehende Einzelempfehlungen ausgesprochen. Grundsätzlich ist zwischen den Werten Rw,R (Forderung) und Rw,P (Nachweis) zu unterscheiden.
- DIN 4109
- DIN 18041
Source: https://eph-barrierefreiheit.de/planungshilfe/tueren/
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